Bestimmt stellen sich diese Frage nicht sehr viele Ehemalige zu Abiturienten des Jahrgangs 1986. Wir werden das im übernächsten Jahr zum 40. Jahrestag unseres Inselabiturs erfahren. Wer kommt noch zum Klassentreffen, wie viele Lehrer erinnern sich noch an uns?
Und weil das alles schon so lange her ist, habe ich mich sehr gefreut, als Astrid Heilmann-Cappel mich fragte, ob ich etwas für diese Sparte der Homepage schreibe.
Mein Lebenslauf ist eigentlich, naja, ich würde mal sagen: recht gewöhnlich!
Eine kaufmännische Lehre nach dem Abitur, Fort- und Weiterbildung, Berufserfahrung sammeln, heiraten, 2 Kinder bekommen. Nichts Besonderes von Interesse für die Ehemaligen-Gemeinschaft.
In meiner Freizeitgestaltung findet sich jedoch seit vielen Jahren etwas, das von den Inhalten her auch auf meine Nonnenwerther Sozialisierung zurück zu führen ist, und das mich auch nun schon über mehrere Jahre immer wieder mit Nonnenwerthern zusammen geführt hat.
Seit dem Jahr 2010 gibt es das Bündnis für Frieden und Demokratie in Remagen. Es hat sich gegründet, weil in Remagen Neonazis historische Orte für Geschichtsrevisionismus benutzten und anfingen Aufmärsche zu veranstalten.
Das hat mich regelrecht aufgebracht, es passte nicht zu dem Menschenbild, das zum Selbstverständnis unserer Schule gehörte. Für mich war klar, hier muss ich mich engagieren.
Seit 2012 richtet unser Bündnis in Remagen den „Tag der Demokratie“ aus. Den Menschenfeinden das eigene, positive Menschenbild entgegen halten und dabei möglichst viele beteiligen. Das war unser Anliegen.
Und auf das Gymnasium Nonnenwerth war dabei von Anfang an Verlass.
Als Ehemalige konnte ich in der Schule unsere Anliegen vortragen und für Teilnahme beim Tag der Demokratie werben. Jedes Jahr fand sich eine Gruppe engagierter Schülerinnen und Schüler, die von ebenso engagierten Lehrerinnen und Lehrern begleitet wurden.
Unser Anliegen, unser Engagement ging immer in die gleiche Richtung und „die Insel“ brachte jedes Jahr eindrückliche und kreative Ideen mit zum Tag der Demokratie nach Remagen.
Inzwischen hat sich unsere Arbeit gewandelt. Die Neonazi-Aufmärsche finden tatsächlich nicht mehr statt. Was für ein Erfolg!
Das Engagement für unsere Demokratie und auch der Tag der Demokratie sind geblieben.
Wir setzen uns weiter für Menschenrechte und Demokratie ein.
Dass die Schulgemeinschaft ihre Ideale auch über den Bestand der Schule hinaus weiter einbringt, das ist dann doch etwas ganz Besonderes!
Michaela Schmitt