Die 62 Abiturientinnen und Abiturienten des Franziskus Gymnasium Nonnenwerth (FGN) durften am Freitag, dem 26. Juni 2020, trotz der gegenwärtigen Corona-Situation in der Parkanlage der idyllischen Rheininsel ihre Abiturzeugnisse entgegennehmen. Um der Abiturientia eine gebührende Würdigung ihrer Leistungen zu ermöglichen, hatte die Schulleitung eine den rheinland-pfälzischen Hygienevorgaben entsprechende Open-Air-Veranstaltung organisiert, an der auch die Eltern der Absolventinnen und Absolventen teilnehmen konnten.

Impressionen von der feierlichen Zeugnisvergabe

Bei sommerlichen Temperaturen genoss die Festgemeinschaft dabei die weitläufige Parkanlage der traditionsreichen Rheininsel zwischen Rolandsbogen und Drachenfels, die eine großartige Kulisse für eine würdige Verabschiedung des Jahrgangs bot. Für weitere Freunde und Verwandte wurden der festliche Gottesdienst und die anschließende feierliche Zeugnisvergabe zudem per Livestream im Internet übertragen.

In den Wochen zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler die schriftlichen und mündlichen Prüfungen mit Bravour gemeistert und können zurecht stolz auf ihre Leistungen sein. Durch den Online-Unterricht per Videokonferenz nach regulärem Stundenplan waren sie auf die Abschlussprüfungen optimal vorbereitet, da sie zu jeder Zeit wie im Präsenzunterricht von ihren Lehrerinnen und Lehrern betreut wurden.

Nach dem von der Abiturientia gemeinsam mit Pater Saji gestalteten Wortgottesdienst unter dem Motto „Frei und voll Hoffnung die Zukunft ergreifen“ eröffnete Schulleiterin Andrea Monreal die feierliche Zeugnisvergabe. In ihrer herzlichen Ansprache bezog sie sich auf eine selbstgebaute Requisite des Abschlussjahrgangs, welche die Schülerinnen und Schüler bereits in der 6. Klasse für ein Theaterstück zur Begrüßung der damals neuen Fünftklässler gestaltet hatten. Diese Requisite, ein rollbarer, gepolsterter – und mit den Jahren nicht mehr wirklich als solchen erkennbarer – Wal wurde von der Stufe heiß und innig geliebt, sodass alle Initiativen von Lehrern und Schulleitung, das sperrige und in ihren Augen unansehnliche „Ding“ zu entsorgen, auf breiten Widerstand seitens der Schülerinnen und Schüler stießen. Darin zeige sich, dass sich die Abiturientinnen und Abiturienten trotz ihrer schulischen Anstrengungen ihre Fantasie erhalten haben, so die Schulleiterin: „Auch wenn andere nicht sehen, was ihr seht, lasst ihr nicht nach und verfolgt trotzdem das Ziel und den Weg, den ihr für richtig haltet.“ Abschließend gratulierte sie voller Zuversicht für deren weiteren Lebensweg den Absolventen zu ihren Reifezeugnissen.

Peter Soliman, der neue Geschäftsführer des Schulträgers, rief die Abiturientia in seiner Rede dazu auf, „to leave a mark“, eine Spur zu hinterlassen und keinen Plan B im Hinterkopf zu haben: „Wer sich einen Plan B zurechtlegt, glaubt nicht an seinen Plan A!“ Mit dem Wissen und vor allem den Werten, die die Abiturientinnen und Abiturienten am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth vermittelt bekommen haben, könnten sie mutig und voller Zuversicht Ihren nächsten Lebensabschnitt in Angriff nehmen. Dabei sicherte er ihnen außerdem zu, dass ihre – nunmehr ehemalige – Schule immer für sie da sein werde, falls sie einmal Hilfe brauchen sollten.

Die beiden Abiturientinnen Hanna Pasternak und Emilie Eichen bedankten sich in ihrer Ansprache im Namen der Stufe bei ihren Lehrerinnen und Lehrern und riefen so manche Anekdote aus ihren acht Jahren am Franziskus Gymnasium in Erinnerung. Mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer machten sie der Abiturientia Mut für den nächsten Lebensabschnitt: „Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“

Oberstufenkoordinator Klaus-Peter Alt stellte in seiner Ansprache zunächst die Prüfungsergebnisse des Abschlussjahrgangs vor: Der Jahrgangsdurchschnitt lag bei hervorragenden 2,2 und somit wie auch in den letzten Jahren deutlich unter dem Landesdurchschnitt von etwa 2,6. Neben der herzlichen Gratulation zu diesen sehr guten Leistungen betonte er, dass in der weiteren Karriere vor allem auch die am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth vermittelten Werte von großer Bedeutung sind. Trotzdem sind Noten und das Abiturzeugnis ein Türöffner für den nächsten Schritt im Leben der Abiturientia: Von den 62 Abiturientinnen und Abiturienten konnten in diesem Jahr 23 eine Abschlussnote mit einer 1 vor dem Komma erreichen, zwei erreichten eine 1,1.

Im Rahmen des Festaktes wurden anschließend auch und vor allem Schülerinnen und Schüler geehrt, die sich neben ihren schulischen Leistungen in besonderem Maße für die Schulgemeinschaft einsetzten: So erhielt Clara Hiller, die mit einem Schnitt von 1,6 zu den Notenbesten zählt, den Preis des Ministeriums. Schulleiterin Andrea Monreal hob in ihrer Laudatio Claras Einsatz für die Schulgemeinschaft als Schülersprecherin und ihr großes Engagement für ökologische und politische Themen hervor. Mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden ausgestattet, war Clara eine prägende Gestalt für die Schule, drängte sich dabei aber nie in den Vordergrund.

Viktoria Manns, die wie Clara Teil des Schülersprecherteams war, wurde mit dem Preis der Schule geehrt. Die talentierte Musikerin, die für ihre höflich-respektvolle und bescheidene Art bekannt ist, übernahm vielfach Verantwortung und machte mit ihrem Organisationstalent Großereignisse, wie z.B. den Stufenabend des Abschlussjahrgangs, erst möglich. In der Bigband und auch in vielen Gottesdiensten war sie als Pianistin eine sehr wichtige Stütze, die sehr zurückhaltend aber durchaus klar im Hintergrund leitete.

Melina Klein, die sich als Stufensprecherin und insbesondere bei Sportveranstaltungen engagierte, wurde mit dem Preis der Kreissparkasse Ahrweiler bedacht. Neben ihrem Abiturdurchschnitt von 1,1 beeindruckt ihre bescheiden-positive und empathische Art. Angesichts dieser Eigenschaften war sich Oberstufenkoordinator Klaus-Peter Alt, der den Preis in Vertretung überreichte, sicher, dass Melina für ihren Wunschberuf, nämlich Ärztin, bestens gerüstet ist.

Mit dem Preis des Vereins der Freunde, Förderer und Ehemaligen des Gymnasiums Nonnenwerth (VFFE) wurde Luca Dackweiler geehrt. Der stets sehr hilfsbereite und ausgesprochen reflektierte Abiturient erreichte nicht nur einen Abiturdurchschnitt von 1,2, sondern nahm darüber hinaus an vielen zusätzlichen Angeboten teil. So bildete er sich in seiner Freizeit bei MINT-Camps fort oder nahm an einem Kurs der United World Colleges in Tansania teil, deren Ziel es ist, „Bildung zu einer Kraft zu machen, die Menschen, Nationen und Kulturen im Streben nach Frieden und einer nachhaltigen Zukunft verbindet.“

Daneben wurden Preise für besondere Leistungen in den einzelnen Fächern vergeben:

  • Preis des Verbandes Biologie, Biowissenschaft und Biochemie: Emelie Eichen
  • Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker: Jonas Payer
  • Geschichtspreis des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz: Laetitia Keune
  • Latein-Preis des Deutschen Altphilologenverbandes: Anastasia Breijza
  • Preis der Deutschen Mathematiker Vereinigung: Vincent Ruckelshauß
  • Preis des Landesmusikrates: Vivien Hammesfahr
  • Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Max Gasper, Konrad Kubitschek, Melina Klein, Simon Rose, Vincent Ruckelshauß
  • Preis des Landessportbundes Rheinland-Pfalz: Melina Klein

Bei einem Sektumtrunk unter Wahrung des Abstandsgebots gratulierten Eltern und Kollegium dem Abschlussjahrgang von Herzen zum bestandenen Abitur und wünscht den Absolventen viel Erfolg und Freude bei ihrem neuen Lebensabschnitt und Gottes Segen.