Deutschlandweit wurden die Schulen aufgrund des Corona-Virus geschlossen. Während viele Schulen nur wenig Antworten haben, hat das Franziskus Gymnasium Nonnenwerth (FGN) vorgesorg.

Die deutschlandweiten Schulschließungen bringen für viele Familien große Herausforderungen mit sich: Kinder müssen betreut oder wollen beschäftigt werden, Eltern sorgen sich, dass ihre Kinder wichtigen Stoff in der Schule verpassen. Das FGN war jedoch gut vorbereitet: Statt auf der idyllischen Rheininsel besuchen die Schülerinnen und Schüler ab Mittwoch ihren regulären Unterricht im virtuellen Klassenzimmer.

Bereits in der vergangenen Woche hatten Schulleitung und -träger das Kollegium technisch dazu ausgestattet, professionellen Unterricht via Online-Konferenzen durchführen zu können. Dazu wurde in die Anschaffung einer bereits in der Wirtschaft etablierten Meetingsoftware für alle Lehrerinnen und Lehrer investiert, die ab Mittwoch ihren Unterricht auf diese Weise halten werden.

„Es war uns besonders wichtig, dass angesichts der langen Schließungszeit von mindestens drei Wochen hochwertiger, interaktiver Unterricht durchgeführt wird, der über das bloße Versenden von Aufgaben hinausgeht“, so Schulleiterin Andrea Monreal. Die Vorteile des neuen Systems erläutert Mathematiklehrer und IT-Spezialist Peter Windheuser so: „Mit der neuen Software findet ein echter Dialog zwischen Schülern und Lehrern statt. Wir können uns individuell dem einzelnen Schüler zuwenden und fachlich-methodisch anspruchsvollen Unterricht bieten.“

Außerdem hat der Online-Unterricht in dieser Form einen weiteren Vorteil: Die Schülerinnen und Schüler behalten ihren schulischen Tagesablauf bei und bleiben im Rhythmus. So werden auch die Familien entlastet, bei denen durch die eingeschränkten sozialen Kontakte während der Corona-Zeit sonst der „Lagerkoller“ droht.

Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass die rheinland-pfälzischen Schulen ab Montag geschlossen würden, wurde der Montag seitens der Schule für eine Dienstbesprechung, die vom Land vorgeschrieben wurde, genutzt. An dieser nahmen bereits mehrere Kollegen, da sie zur Risikogruppe gehören und deswegen direkte Kontakte meiden, digital über die Konferenzsoftware zugeschaltet Teil. Nachdem der Dienstag genutzt wurde, um Schülerschaft und Kollegium vollständig vertraut mit der Software zu machen, wird der Unterricht am Mittwoch wieder gemäß Stundenplan, nur digital, hochgefahren.

„Es hat doch etwas Gutes, dass wir aufgrund unserer Insellage krisenerfahren sind und durch Hoch- und Niedrigwasserzeiten in den letzten Jahren vereinzelt keinen Unterricht vor Ort vornehmen konnten“, lacht Schulleiterin Monreal. „Bereits in diesen Zeiten haben einige Kollegen eigeninitiativ Unterricht im virtuellen Klassenzimmer durchgeführt. Die Resonanz war so gut, dass wir das nun flächendeckend ermöglichen. Mein herzlicher Dank gilt dem gesamten Kollegium, das bereitwillig und innovativ mit der Situation umgeht, unseren schuleigenen IT-Spezialisten und unserer Partnerschule, der International School on the Rhine (ISR) Neuss, mit der wir durchgehend in engem Austausch stehen und unterstützt werden.“