Am Samstag, dem 16. November fand der 11. Tag der Demokratie in Remagen statt. Mit dabei: viele motivierte Nonnenwerther Schülerinnen und Schüler.

„Unsere demokratischen Prinzipien mit friedlichen Mitteln verteidigen“, das war der Auftrag der Teilnehmenden und Unterstützer dieses Tages. Der Tag der Demokratie fand wie jedes Jahr als Kontrastprogramm zur Demonstration Rechtsradikaler aus ganz Deutschland statt.

An ihrem Stand motivierten die Nonnenwerther die Bürgerinnen und Bürger, sich doch der Herausforderung zu stellen, einige Fragen aus dem Einbürgerungstest zu beantworten und zu überprüfen, ob sie selbst denn den Test bestehen würden. Am Glücksrad konnte man Preise gewinnen – wenn man zuvor eine Frage zur Politik bzw. zu 30 Jahren Wiedervereinigung richtig beantwortet hatte. So kamen die Schülerinnen und Schüler mit vielen Leuten ins Gespräch. Verwunderlich war jedoch, dass sich die Beantwortung der Fragen des Einbürgerungstests bei vielen „Deutschen“ als gar nicht so leicht herausstellte, z.B. wussten viele der Befragten nicht, wie viele Bundesländer die Bundesrepublik Deutschland hat. Am Ende sprachen wir dann denjenigen mit einem schlechten Testergebnis Mut zu: „Wer es in Deutschland nicht schafft, kann sich für nur 600.000 Euro eine Staatsbürgerschaft in Malta kaufen und ist damit EU-Bürger!“

Allen ist natürlich klar, dass die richtige Beantwortung dieser Fragen Menschen nur auf dem Papier zu Deutschen macht. Vielmehr ist es entscheidend, Jugendliche in Schule und in der Ausbildung mit ansprechend gestaltetem Sozialkunde- und Geschichtsunterricht zu bilden und nicht ständig in diesem Bereich Stunden zu kürzen. Politiker sollten in die Schulen, mit Jugendlichen diskutieren und Lehrerinnen und Lehrer sollten mehr Mut zu solchen Projekten wie diesem haben – so werden Haltungen wie Zivilcourage, Toleranz und Interesse am politischen Geschehen gefördert.

Auch fand das vom letztjährigen Geschichtsleistungskurs mit ihrem Lehrer, Herrn Ahlhaus, erarbeitete Quiz „Hitler oder Höcke – wer hat‘s gesagt?“ großen Anklang und regte zum Nachdenken an. Ebenso unterhielten sich viele über die von der Stufe 10 erarbeiteten gängigen Vorurteile über Migranten, die man jeweils mit Fakten widerlegte.

Ein weiterer Bestandteil unseres Standes waren Ausdrucke mit Hasskommentaren aus dem Netz zur Oberbürgermeisterwahl in Hannover. Dort wurde der gerade gewählte Bürgermeister Belit Onay mit rassistischen Ausdrücken aufs Übelste beschimpft. Eine Besucherin unseres Standes fotografierte unser Plakat, stellte es auf Facebook und erhielt wenig später eine Antwort von Herrn Onay selbst. Er freue sich sehr, dass wir auf diese üblen Beschimpfungen aufmerksam machen und mit Bürgerinnen und Bürgern darüber diskutieren.

Ein besonderes Highlight für uns alle war, dass unsere rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) den Nonnenwerther Stand besuchte und sich mit den Schülern unterhielt. Sie dankte jedem und jeder persönlich für den Einsatz.

Zu alledem hatte Nonnenwerth auch auf der Bühne Einiges zu bieten: die Bigband spielte und Maria Daoud (MSS 11) sang am Ende noch einen selbst getexteten und komponierten Rap gegen die AfD.

Unser Fazit: Wir hoffen, durch unsere Teilnahme einen Teil zum Gelingen der friedlichen Gegenbewegung beigetragen zu haben. Äußerst fröhlich und sehr abwechslungsreich gestaltet, war der Tag der Demokratie nicht nur eine Gelegenheit, um friedlich gegen die Neonazis zu protestieren, sondern auch eine Bereicherung für den Zusammenhalt einer mehrheitlich demokratisch gesinnten und weltoffenen Gesellschaft!

Am Ende des Tages waren alle Schülerinnen und Schüler stolz und zufrieden: Sie hatten Flagge gezeigt gegen Rechts und trotz Kälte ihre Freizeit für eine sinnvolle Sache genutzt.

Weitere Impressionen vom Tag der Demokratie auf der Schulhomepage

Foto: Nonnenwerther Alumnus Ruben Schäfer (Schäfer media